KARIBIK NOVEMBER 2001

             Ein Bericht von Klaus Sila
             Für´s Internet gekürzt von Heini Konrad

             Vom 3. bis 17. November unternehmen wir zu 8 einen 2 wöchigen Törn mit einem Hochseekatameran Type Venecia 42
             in der südlichen Karibik.
             Wir starten von Martinique aus und unser Wendepunkt sind die Tobago-Keys.

             Wir das sind:

             KONRAD Heini 42J.                                  Skipper und Reiseleiter
             SILA Klaus 43J.                                          1. Wachführer und Reisebericherstatter
             KERBER Arthur 63 J.                                2. Wachführer, 1. Koch und Crewkassa
             KOOTZ Heribert 36 J.                                3. Wachführer und 1.Ankerwache
             DR. STAIN Christoph 46 J.                       Wachmann der Käptn´s Wache und 2.Koch
             KLIMA Günther 50 J.                                Wachmann der 1. Wache und 1.Steward
             DR. KATZLBERGER Christof 43 J.         Wachmann der 2. Wache und 1.Dhingi-Skipper
             DR. MEINHARD Stephan 42 J.                Wachmann der 3. Wache und Borddolmetsch

             So treffen wir uns alle am 02. November in der früh am Münchner Flughafen.
             Nach einem ruhigen Flug und einigem Stress in Paris (die Überfahrt nach Orly war sehr knapp bemessen) ging es dann
             nach Fort de France. Dort angekommen, übernahm Heini und Stephan einen Leihwagen und wir genossen unser erstes Bier
             unter karibischen Sternenhimmel. Danach ging es in unser gebuchtes Hotel, wo wir ein gemeinschaftliches Abendessen
             einnahmen. Ein Teil der Crew verabschiedete sich danach und ging schlafen. Der Rest genehmigte sich noch einen
             Schlummertrunk in der hoteleigenen Bar.

            

Martinique - Am Hotelbadestrand jumten wir morgens gleich alle ins Meer-Karibik 2001


             Am 03. November fuhren wir nach dem Frühstück nach Le Marin um endlich auf unser Boot zu kommen. Dort angekommen,
             und nach Erledigung aller schriftlichen Formalitäten mit der Basiscrew teilten wir uns wieder auf: Heribert und Klaus
             suchten (und fanden) Geschäfte, um die nicht mitgebrachten Utensilien einzukaufen. Christof bewachte unser Gepäck,
             und der Rest der Crew organisierte die kulinarischen Bedürfnisse die an Bord gebraucht wurden. Als wir am Nachmittag
             endlich das Boot übernehmen konnten, stellten wir einige Mängel fest, die aber unser Heini „Mc Gyver“ zum Grossteil
             ausräumen konnte. Da aber die Crew vor uns den Dieseltank nicht auffüllte und die Tankstelle schon geschlossen war
             (wir vertrauten der Tankanzeige nicht 100%ig), beschlossen wir, diesen Abend noch im Hafen zu bleiben.
             Ein gemeinsames Abendessen im Marinarestaurant war der Abschluss dieses Tages.

            

Martinique Le Marin - Noch warten wir auf das Auslaufen - Karibik 2001


             Nach einem erstmaligen selbst zubereiteten Frühstück am 04. November ging es dann endlich los. Wir fuhren unter Motor
             nach St. Anne um dort einen kurzen Badestop einzulegen. Danach ging es unter Segel weiter in die kitschig-schöne
             Marigot Bay auf St. Lucia. Mit den letzten Sonnenstrahlen liefen wir in die Bucht ein und ankerten in Ufernähe.
             Arthur verzauberte uns mit seinen Kochkünsten (es waren Spaghetti aber vom feinsten!). Die meisten waren müde
             und gingen zu Bett, aber der harte Kern ruderte mit dem Dinghi noch an Land auf einen (oder zwei?) Schlummertrunks.

            

St. Lucia - Die Marigot Bay morgens nach dem Regenguss - Karibik 2001


             Der 5. November begann wie jeder Tag auf diesem Törn mit einem herrlichen Frühstück, das wir im Cockpit einnahmen.
             Während wir uns danach schon auf den kommenden Segelschlag einstellten, begann es plötzlich heftig zu regnen.
             Der Wind drückte uns verdächtig nahe auf das benachbarte Boot, (der Anker gab nach weil wir zu wenig Kette gesteckt
             hatten) sodass wir einen Alarmstart hinlegen mussten. Danach ging es in die Anse Raye - eine wunderschöne Badebucht,
             aber unheimlich viel Getue von einheimischen Muschelbläsern und –Verkäufern. Im Norden der Bucht ist ein
             Unterwasserriff – bei dem einige von uns herum schnorchelten. Arthur bereitete uns mit einem Kaiserschmarren am
             Nachmittag ein kulinarisches Vergnügen. Beim Einbruch der Dunkelheit gingen wir über gezählte 165 Stufen (laut Günther)
             in das erstklassige Ti Raye Restaurant. Wir genossen ein ausgezeichnetes Abendessen mit Blick über die Bucht –
             in der einzig und allein das Ankerlicht unseres Katamarans zu sehen war. Während des Essens kam es zur Abstimmung
             ob wir anschließend mit einem Nachtschlag nach Mustique weitersegeln sollten. Da mit 4 zu 4 Stimmengleichheit
             herrschte – trat automatisch §2 in Kraft – wir tun das was unser Skipper mitstimmte – nämlich Nachtschlag.
             Dieser „demokratärische“ (4 zu 4 Stimmen) Beschluss bewirkte, daß wir anschließend nach Mustique segeln sollten.
             So gingen wir (wieder 165 Stufen) um ca. 22.00 an Bord, wo wir noch vor Anker das Großsegel setzten (ein Trick, den
             wir den Einheimischen abschauten). Als Arthur um 00.00 die Wache übernahm, fing die Waschschleuder an. Wir kamen in
             die Düse des St. Vincent Kanals wo wir Windspitzen um die 30 Knoten und Wellen von bis zu drei Metern aus allen
             Richtungen abfuhren. Auch Heriberts Leistung als Wachführer sei an dieser Stelle erwähnt

            

St. Lucia - Blick von der Anse Raye gegen Westen - Karibik 2001


             Der 06. November brachte uns um 12.30 in die Grand Bay vor Basil`s Bar auf Mustique. Nach einem allgemeinem schwimmen
             füllte uns Arthur mit einem Thunfischsalat unsere (teilweise) leicht angeschlagenen Mägen. Anschließend fuhren wir
             mit unsere Dhingi an Land. Heini, Arthur, Christoph, Stephan und Günther mieteten sich ein Golfcar, um am Flughafen
             (der immer wieder sehenswert ist) einzuchecken. Der Rest blieb in der Basil`s Bar. Nach unserer Wiedervereinigung
             fuhren Christof und Günther zu unserem Schiff um das Ankerlicht zu setzen. Während ihrer Abwesenheit von ca. 15 Minuten,
             verschwanden Christofs Schuhe, die er am Steg deponiert hatte. Nach einem vorzüglichem (wenn auch teurem) Lobstermenü,
             und Genuß von Bier und Planter`s Punsch ging es zurück an Bord, wo wir alle hundemüde in die Kojen verschwanden bzw.
             auf unseren Matratzen an Deck schliefen.

            

Mustique - Basil´s Bar von unserem Liegeplatz aus aufgenommen - Karibik 2001


             Am 07. November starten alle – außer Heribert und Klaus – zu einer Inselrundfahrt. Einige Hotels und Strände wurden
             angefahren und begeistert kamen die Mitfahrenden zurück. Am Abend fuhren wir noch ein mal zu Basils`s Bar zum Essen,
             wo wir feststellten, dass diese schöne kleine Insel, auf Dauer, doch zu groß für unseren Geldbeutel ist.

            

Mustique - Mit dem Golfcart die Insel erkunden - Karibik 2001


             So starten wir am 08. November in Richtung Bequia und ein angenehmer Segelvormittag nimmt seinen Lauf. Zu Mittag
             bunkern wir Wasser und Diesel und etwas später legen wir vor „unserer“ Frangibanibar an. An Land teilt sich die Crew:
             Während Heini, Stefan, Christoph und Chris in die Friendship Bay fuhren, um dort unseren alten Freund Harald zu
             besuchen, gingen Arthur, Günther, Heribert und Klaus in den Ort, um die Einkaufsmöglichkeiten auszukundschaften.
             Zu einem hervorragendem Barbecue treffen wir uns alle wieder in der Frangibani Bar zu den Klängen einer Steel Band.
             Einige gingen danach noch in die New York Bar auf das eine oder andere Bier, aber zurück an Bord waren alle müde und
             verschwanden in ihren Kojen bzw. zogen sich auf „ihre“ Schlafplätze auf Deck zurück.

            

Bequia - Blick von der Frangipani-Bar zu unserem "geparkten" Kat (Bildmitte) - Karibik 2001


             Am 09. November ging ein Teil der Crew nach dem Frühstück noch einmal an Land, um den restlichen Proviant zu besorgen.
             Dann segelten wir Richtung Süden zu den Tobago-Ceys. Am Nachmittag erreichten wir besagtes Revier, und unsere offene
             Rechnung mit der Karibik wurde beglichen. Schöne, kleine, unbewohnte Inseln und klares Wasser, das war es, was wir
             wollten. Ein märchenhafter Sonnenuntergang, Heini`s Oldiesparty und Christophs köstliche Thunfischspaghetti beendeten
             diesen wunderschönen Tag.

            

Tobago-Keys - Abendstimmung bei Ankunft - Karibik 2001


             Am 10. November fuhren Heini, Christoph, Christof und Stefan mit einem Dhingi zum schnorcheln auf das Innenriff.
             Arthur, Günther und Klaus erklommen in der Hitze die Höhen (140 m) der Insel Baradal und ließen sich anschließen
             zum Schwimmen am Strand nieder. Die Schnorchelabteilung schloss sich ihnen an, aber zu Mittag plagte uns alle der
             Durst, sodass wir auf das Boot zurückfuhren. Nachmittag starteten alle außer Heribert und Klaus nach Petit Bateau.
             Am Abend gab es ausreichend gegrillten Lobster von Einheimischen und einen Fruchtsalat von Klaus. So endete auch
             dieser Tag zur vollsten Zufriedenheit aller.

            

Tobago-Keys - Klaus, Artur und (Fotograf Günter) bei der Erstbesteigung des Gipfels - Karibik 2001


             Während sich Christoph, Heribert und Klaus sich zum Faschingsbeginn (11.11.) ein ruhiges Plätzchen an Bord suchten,
             fuhr der unternehmungslustige Teil der Crew auf die Inseln Jamesby und Petit Tabac. Am Abend (wiedervereint) gab es
             einen ausgezeichneten Lobbster, von Einheimischen zubereitet an Bord. Danach starteten noch einige zu einer
             Strandparty mit Deutschen Segelfreunden.

            

Tobago-Keys - Der Spähtrupp ist gelandet - Karibik 2001


             Am 12. November hieß es leider Abschied nehmen von diesen wunderschönen Eilanden und nach einem gemütlichen
             erweiterten Frühstück ging es weiter nach Maryeau in die Salt Whistle Bay, wo uns eine tolle Strandbar und ein
             unglaublicher Sandstrand erwartete. Nach einer vorzüglich schmeckende „Jause“ ging es dann leider (viel zu früh)
             weiter nach Canouan wo uns ein geschlossenes weil ausgebranntes Hotel erwartete. So griff Arthur wieder in seine
             Trickkiste und bereitete uns ein angenehmes Abendmahl zu. Den Abend verbrachten wir gemeinsam an Bord bei
             tiefgehenden Diskussionen, und gingen als dann einer nach dem anderen in die Waagrechte.

            

Mayreau - Stefan in der Salt Whisle Bay - Karibik 2001


             Am 13. November brachen wir sofort nach dem Frühstück von diesem ungastlichen Ort auf und fuhren Richtung Norden.
             In der nach Norden offenen Maho Bay gingen wir zu einem Badestop in dieser einsamen Bucht vor Anker. Einige betätigten
             sich als Strandläufer, andere wiederum zogen es vor in der Brandung zu schwimmen, wieder andere hielten freiwillig
             das Schiff auf Position. Dann segelten wir weiter Richtung Bequia. Nach dem Füllen unserer leeren Wassertanks und
             einem, wie gewohnt, gutem Essen in der Frangibanibar begann unser zweiter Nachtschlag in Richtung St. Lucia.

            

Canouan - Das wegen Brand gesperrte Beach-Hotel - Karibik 2001


             Zur Geisterstunde – schon am 14. November – erwischte uns ein Regenguss mit Starkwind, der mich sehr an die
             Huricannacht vor zwei Jahren erinnerte. Müde aber guter Dinge erreichten wir um die Mittagszeit die Rodney Bay.
             Im Gegensatz zum letzten mal war die Einfahrt spiegelglatt.

            

St. Lucia - Pigeon Island - direkt vor der Einfahrt in die Rodney Bay - Karibik 2001


             Der 15. November, ein Hafentag, teilte die Crew: Christof fuhr alleine mit dem Dinghi zum Strand. Günther, Arthur
             und Christoph starteten mit einem Taxi zur Inselrundfahrt. Heini und Stephan mieteten sich 2 Motorräder um ebenfalls
             die Insel zu erkunden. Heribert und Klaus machten sich im Hafen einen faulen Tag. Am Abend lud uns Heini zum
             Käptn´s Dinner in ein sehr gutes Lokal ein. Nach einem letzten mitternächtlichen Badestop am Pool und gemeinsamen
             Schlummertrunk, gingen alle an Bord.

            

St. Lucia - Canaries - Auf unserem Motorradtrip zu den Pitons - Karibik 2001


             Um 0700 nahmen wir am 16. November unser Frühstück ein und legten um 0800 Richtung Martinique ab. Mittags ankerten
             wir vor St. Anne um unseren letzten Badestop zu genießen. Dann ging es schweren Herzens in Richtung Le Marin, wo
             Heini den (für diesen Törn) letzten Anleger fuhr. Alle waren froh, die Reise gesund und problemlos überstanden zu haben.
             Das Bier floss in Strömen und Arthur kochte uns ein Abschiedsessen. Während einige schon schliefen, tranken andere
             noch weiter.

            

Martinique - St.Anne - Das Wasserballet vor dem Club Med - Karibik 2001


             Früh morgens am 17. November waren alle schon wach und begannen das große Aufräumen. In der Marina wurde individuell
             gefrühstückt. Nach der Bootsübergabe fuhren wir mit einem Mietauto in das Diamont Beach Hotel wo Heini, Christoph,
             Arthur und Christof ausstiegen. Der Rest machte sich zum Flughafen auf um unser Gepäck einzuchecken. Das war leider
             ein Weg umsonst, so das wir uns um die Mittagszeit wieder vereinten um die letzten Sonnenstunden in der Karibik zu
             genießen. Um 1800 ging es dann gemeinsam zu Flughafen und um 2200 starteten wir Richtung Europa.

            

Martinique - Crew im Pool vom Diamont-Hotel - Vorbereitung auf den Rückflug - Karibik 2001


             Am 18. November landeten wir um 1430 in München und verabschiedeten uns von Günther und Arthur.
             Der Rest trat die Heimfahrt in Richtung Salzburg an, wo diese Reise ihren Ausgang nahm.
            

Karibik 2001 - Danke an alle für unseren schönsten Törn - bis jetzt - Heini


            

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