Heini´s Karibik Reisetips

überarbeitet im August 2010

1.) Geld und Dokumente

                 In Martinique (Französisches Übersee-Departement) gilt der Euro.
                 St. Lucia, St. Vinzent und Grenada sind zwar eigene Staaten haben aber
                 eine gemeinsame Währung den : East Caribian Dollar
                 1 Euro ist ca. 3,40 EC$ (East Caribian Dollar)
                 Ich empfehle euch zu den Euros noch US-Dollars (1er,5er,10er) mitzunehmen.
                 Die werden überall gerne genommen und man kann auch sehr gut handeln damit.
                 Bankomatkarten funktionieren sicher in Martinique und St. Lucia.
                 Die Einzahlungen in die Bordkassa erfolgen in Euro oder US-Dollar.
                 Der Reisepass muss bei Törnende noch 3 Monate gültig sein.

2.) Hygiene:


                 Das Wasser kann laut Reiseführer bedenkenlos getrunken werden. Trotzdem empfehle ich
                 Euch mit dem Trinkwasser aus dem Schiffstank nur zu duschen und zu waschen. Es wird
                 genügend Trinkwasser in 5 l Pet-Flaschen an Bord vorhanden sein. Um Montezumas Rache
                 vorzubeugen, empfehle ich Euch nur mit diesem Zähne zu putzen. Achtung : Bitte mit
                 dem Duschwasser sorgsam umgehen. Dauerduschen ist verboten. Wasserhähne immer zudrehen.
                 Wenn man sich in medizinische Behandlung begeben muß, hat man darauf zu bestehen, daß
                 nur Einwegspritzen und einwandfreie sterilisierte Geräte benützt werden.
                 Wir werden in der Karibik keine Abfälle über Bord werfen, sondern sammeln und in den
                 jeweiligen Häfen entsorgen oder über die "boatpeople" entsorgen lassen.

3.) Gesundheit:


                 Die Sonne ist sehr intensiv und nicht zu unterschätzen. Ich persönlich habe meistens ein
                 Hemd oder Leiberl an, bevorzuge weiße Kapperln, da die nicht so heiß werden, trage an
                 Bord meistens nicht zu kurze Bade-Shorts, damit die Oberschenkel beim Sitzen nicht gleich
                 "verbrennen" und schwöre auf Nivea-Sunmilk Spray 15.
                 Helle Typen so wie ich - sollten nie den Faktor 15 unterschreiten - dies ist nur den dunklen
                 Typen ab der 2. Woche vorbehalten.
                 Sonnenbrillen sind nicht nur lässig - sondern auch wichtig und nützlich.
                 Wir haben eine bestens bestückte Schiffsapotheke mit - sollte aber wer spezielle
                 Medikamente brauchen - bitte selbst mitnehmen.
                 Die WHO empfiehlt eine Hepatitis A+B Schutzimpfung.
                 Ich nehme immer die "Twin-rix" (1. Impfung 2 Monate vor Abflug 2. 1 Monat vor Abflug )

4.) Versicherung:


                 Ich empfehle euch bei der Europäischen Reiseversicherung ein persönliches Bündelversicherung abzuschließen.
                 Das beinhaltet Kranken - Reisegepäck - Haftpflicht sowie Reiserücktritt im Krankheitsfall.

5.) Allgemeine Informationen:


                 Nie in der Nacht schwimmen !
                 Von November bis Januar weht der Wind meistens mit 15-20 Knoten aus NO (Nord-Ost Passat).
                 Es ist mit einigen kurzen und heftigen Schauern zu rechnen. (Extradusche)
                 Die Sonne zeigt sich nur 12 Stunden täglich - um 19 Uhr ist es bereits stockdunkel.

6.) Bordleben - Bordpflichten:


                 Ich fuhr bereits schon einige Male Katamarane (42 bis 46 Fuss) in der südlichen Karibik
                 und glaube zu wissen worauf es ankommt, wenn 10 oder mehr "Egoisten" zusammen eine
                 Reise tun, und trotzdem einem wunderschönen Urlaub erleben wollen. Jedes Crewmitglied
                 wird einer Wache zugeteilt und hat laut Wachplan die jeweiligen Dienste zu übernehmen.
                 Alle Mitsegler müssen sich täglich um 9 Uhr an Bord befinden (Gemeinsames Frühstück).
                 Danach werden die möglichen Tagesziele besprochen und darüber abgestimmt.
                 (Mehrheitsprinzip - bei Gleichstand entscheidet die Hälfte, der der Skipper angehört)
                 Alle Mitsegler bemühen sich nach besten Wissen und Gewissen sich so zu verhalten, dass
                 dadurch niemand zu Schaden kommt und ein stressfreies Miteinander möglich wird. Der
                 Skipper verpflichtet sich, Leib und Leben aller Mitsegler zu schützen und behält sich daher
                 das Recht vor - kurzfristig einseitige Entscheidungen zu treffen. Nach erfolgtem Anlegen
                 oder Ankerung, hat sich jeder, der das Schiff verlassen will, beim Skipper abzumelden.

7.) Reisegepäck:


                 Keine Koffer... Nur Seesäcke oder Reisetaschen!!!
                 Karibik - weniger ist mehr: Ihr könnt maximal 27 kg mitnehmen, aber ich würde
                 Euch bitten, auf 22 kg zu reduzieren - damit ich mein Übergepäck("Seekiste" ca.40Kg)
                 ohne Aufzahlung mitnehmen kann. Mein Vorschlag zu eurer Packliste:
                 Sonnenbrille, Sonnenmilch, Schirmmütze, Windjacke (Regenjacke), Turnschuhe mit heller
                 Sohle (rutschfest), wasserfeste Strandsandalen, T-Shirts, mindestens 2 Badehosen,
                 1 Badeshort, Trainingsanzug oder ähnliches zum Schlafen an Deck und Abends an Bord,
                 mindestens 1 Jean für Landgänge und ein Hemd. Unterwäsche (nicht zu viel, da wir den
                 halben Tag eine Badehose anhaben), Socken, großes Badehandtuch und ein Geschirrtuch.
                 Nicht gebraucht wird ein Sakko und Krawatte - ebenso Schlafsack, nur wenn einer
                 unbedingt will. (Decken und Leintücher an Bord sowie kleine Handtücher). Ich habe auch
                 einen Stromwandler mit, an dem 220V Netzgeräte zum Aufladen von Rasierern und Accus
                 angeschlossen werden können. Taucherbrille, Schnorchel, und Flossen bekommen wir gratis
                 am Stützpunkt vor dem auslaufen. Jeder sollte noch eine kleine Taschenlampe mitnehmen.
                 Europäische Handys funktionieren jetzt schon fast überall auf den größeren Inseln
                 (A1 geht am besten) aber telefonieren ist immer noch sauteuer...also rate ich Euch
                 mit Euren Lieben in der Heimat vorrangig mit SMS zu kommunizieren, ich z.B. schalte am
                 Tag wenn wir im Küstenbereich Empfang haben, einmal mein Handy ein, und prüfe die SMS
                 und die entgangenen Anrufe

8.) Crewkassa:


                 Bei jedem Törn wird ein Mitsegler bestimmt, der die Crewkassa verwaltet.
                 Die Ersteinzahlung in die Crewkassa erfolgt in Martinique in der Höhe von 200€ und wird von
                 jedem geleistet, sie dient vorrangig der Verproviantierung.
                 Was wird aus der Crewkassa bezahlt?
                 Lebensmittel und Getränke an Bord (außer Spirituosen), Liegegebühren, Ein- und
                 Ausklarierungsgebühren, Eiswürfel, Diesel, Benzin, Gas, Wasser, sowie das 1.Getränk an
                 Land, wenn wir gemeinsam auftreten. Essen an Land bezahlt jeder selbst.
                 Bei Ebbe in der Crewkasse muss von jedem (auch vom Skipper) in gleicher Höhe
                 nachgeschossen werden. Ich schätze dass bei 2 Wochen noch jeder ca. 250 € nachschießen
                 muss und empfehle, dass jeder "seine" Flasche Hochprozentiges selber mit an Bord nimmt.

9.) Sicherheit:


                 Bei Nachtfahrten sind an Deck die Schwimmwesten zu tragen, und niemand darf ohne
                 Anordnung des jeweiligen Wachführers das Cockpit verlassen. Die Taschenlampe ist am
                 Mann zu tragen und der Life-Belt ist angeschlagen. Sollte jemand einen Mangel oder eine
                 Gefahr erkennen, ist sofort der Skipper darüber zu informieren. Wichtig: Beim Segeln
                 müssen die Innenluken in den Toiletten bzw. Gang (Notausstieg) verriegelt sein - da wir
                 sonst Wasser schaufeln. Unter Deck darf nicht geraucht und keine Kerzen entzündet werden.
                 Verbotene Suchtgifte dürfen von keinem mit an Bord genommen werden - da ich sonst in
                 den Knast gehe und des Boot beschlagnahmt wird.

10.) Kameradschaft:


                 Jeder Mitsegler versucht Rücksicht auf seine Kameraden zu nehmen und wird niemanden
                 bewusst ausgrenzen!
                 Wenn jemand ein Problem hat - bitte spätestens beim Frühstück darüber sprechen - und
                 nicht hinunterschlucken - es kommt sonst mit Sicherheit später zum Tragen.
                 Wir sind alle Individualisten, die Ihre schönsten Wochen im Jahr um teures Geld in einer der
                 schönsten Regionen der Welt verbringen. Dabei wird jeder sein eigenes Glück finden, aber
                 bitte nicht auf Kosten der anderen Mitsegler.

                 Let´s find coconuts !


Heini
www.konradsailing.com